Eine saubere Keywordrecherche ist für SEO das absolute A & O.
Ohne die richtigen Keywords, bekommen wir nicht die richtige Zielgruppe und damit auch nicht die richtigen Gäste. Doch nicht nur für SEO ist eine gute Recherche wertvoll. Auch für Google Ads sollte eine Recherche der Grundstein für jede neue Kampagne sein. Ebenfalls für eine Liste mit negativen Keywords kann eine Keyword-Recherche betrieben werden.
Sobald die richtigen Keywords gefunden sind, baut sich die Struktur und alles weitere des Kontos auf. Mit einem Beispiel erkläre ich dir, wie du Schritt für Schritt die richtigen Keywords findest:
In den Beispielen handelt es sich um das Thema Ostsee. Wer nun aber zum Beispiel ein Bauernhof in Bayern betreibt, der kann dies aber auch ohne Probleme auf seinen Fall anwenden. Oder wer ein Shop betreibt, Dienstleister ist oder oder oder.
Schaffen wir zum Start ein gutes Fundament:
Keywords spiegeln immer das Problem des Suchenden wider. Dieser sollte mit einem Klick auf die entsprechende Anzeige auch die Informationen finden, die er gesucht hat. Nur weil jemand „Ostsee“ sucht, heißt das nicht automatisch, dass er gleich ein Hotel oder eine Unterkunft sucht.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass du dir über Longtail-Keywords bewusst wirst. Je länger eine Suchanfrage ist, desto weiter ist meist auch der Suchende. Der Unterschied macht es deutlich:
Ostsee vs. Ostsee Sommerferien 2015
vs.
Nicht, dass nur die Ergebnisse weniger sind, gibt es weniger Interpretationsspielraum bei dem langen Suchbegriff. Für generische Begriffe wie Ostsee, Auto, Handy usw. kann der Suchende viele Gründe zur Eingabe gehabt haben. Vielleicht will er wissen, wie hoch der Salzgehalt der Ostsee ist oder andere Informationen zur Ostsee haben. Vielleicht nur 1% aller Suchanfragen spielt mit dem Gedanken dort einen Urlaub zu unternehmen – wer weiß?
Bei der Suchanfrage „Ostsee Sommerferien 2015“ können viele Dinge schon ausgeschlossen werden:
zum Beispiel, dass keine allgemeinen Informationen gesucht werden. In der Annahme, dass es sich hier schon um etwaige Reiseplanung handelt, können die Anzeigen später sehr spezifisch geschalten werden: zum Beispiel Badeurlaub mit der Familie / Kindern.
Unser Kopf ist das wichtigste Werkzeug bei einer Keyword-Recherche für Google Ads und so können viele Begriffe schon ausgeschlossen werden. Für die nötige Kreativität sorgt dieser Beitrag.
Die erste Anlaufstelle für die Keyword-Recherche ist aller Erfahrung nach der Keyword-Planer von Google. Dieser liefert viele Ergebnisse, wenn er vernünftig befüttert wird. Die klassische Funktionsweise soll an dieser Stelle auch nicht besprochen werden. Viel mehr soll die Aufmerksamkeit auf eine Funktion gelenkt werden, die in der Regel wenig Beachtung bekommt:
Die Verwendung einer Zielseite.
Kurz und Knapp – es muss nicht die eigene Webseite sein, sondern können alle themenrelevanten Webseiten sein, auch Webseiten der Konkurrenz.
Wie funktioniert dies im Detail?
Bleiben wir beim Beispiel Ostsee.
Kurze Suche nach „Ostsee“ bringt folgende Webseiten hervor:
Diese werden nun als Zielseite in den Keyword-Planer eingefügt. Achte darauf, dass du die Einstellungen korrekt übernommen hast bzw. auf dein Land & Sprache angepasst hast.
Die Ergebnisse werden nun einzeln untersucht auf Relevanz für deine eigene Webseite. Ist dein Hotel nicht auf Rügen, sondern in Warnemünde, dann fallen die Suchbegriffe zu „Rügen“ selbstverständlich raus.
Es bleiben viele sehr schöne Keyword Ideen:
Wassertemperatur Ostsee
oder
Wetter Ostsee Juni 2015
usw.
Warum sind diese Ideen interessant? Mit den richtigen Kampagnen-Einstellungen (Mecklenburg Vorpommern und Schleswig Holstein ausschließen) kann man davon ausgehen, dass sich jemand von mehr als 200km Entfernung für die Temperatur des Wassers interessiert – warum sollte man sich dafür interessieren? Vielleicht weil man wissen will ob man lieber Badesachen mitnimmt oder doch die Regenjacke.
Das gilt auch für „Wetter Ostsee Juni 2015“. Diese Anfrage ist schon konkret. In Kombination mit den richtigen Kampagnen-Einstellungen und einer passenden Landingpage können hier zu sehr kleinen CPC sehr interessante User eingefangen werden.
Eine andere, oft ungenutzte Keyword-Quelle ist Google Ads selbst. Sofern nicht nur Begriffe „Genau passend“ als Keyword-Option erhalten haben, können die tatsächlich zur Schaltung genutzten Begriffe eingesehen werden.
Einfach auf den Tab Keywords gehen. Dann die gewünschten Keywords auswählen, zu denen du genauere Informationen wünschst, dann ein Klick auf Details > Suchbegriffe > Ausgewählte. Der folgende Bericht gibt viele weitere Ideen.
5 Tools, die neben dem Keyword-Planer hervornagend funktionieren
Google Trends gibt einen wunderbaren Einblick für eine Problematik „geringes Suchvolumen“. Bekannt sollte ja bereits sein, dass viele Urlaubsregionen je nach Saison besser oder schlechter besucht sind. So verhält sich das auch mit der Suche. Das Problem ist dabei allerdings, dass bei der Anzeige „geringes Suchvolumen“ häufig das Keyword gelöscht oder pausiert wird und dann vergessen. Weiterhin können noch die interessanten Funktionen „Erkunden“ und „Top Charts“ genutzt werden. Mit etwas Experimentieren bekommst du hier noch ein paar gute Ideen für mögliche Suchbegriffe, die du vorher noch nicht im Kopf hattest.
Ein, meiner Meinung nach, sehr wertvolles Werkzeug ist die Wikimindmap. Keywordrecherche heißt immer auch Kreativität und Brainstorming. Viele Tools geben nur Variationen als Output. Da ist es manchmal sehr gut, wenn frischer Wind in die Recherche kommt. Da ist die Wikimindmap gerade richtig. Durch die Eingabe von „Ostsee“ bin ich so auf die „Kieler Woche“ gestoßen und auf die „Hansesail“. Beide Veranstaltungen bringen viele Touristen an die Ostsee. Ein kleiner Test mit der Googlesuche zeigt: Niemand nutzt das Keyword „Hansesail“ um Touristen abzufangen. Eine weitere Chance auf geringe CPC und alleinige Position in den Suchergebnissen.
Dieses Tool eignet sich nicht um eine Keywordliste von Null aufzubauen. Eher bringt es Vorteile, wenn bereits eine Keywordliste erweitert werden soll. Vollständigkeitshalber gehört dazu auch noch synonyme.woxikon.de. Mit diesen beiden kostenlosen Tools können wunderbar neue und relevante (das ist wichtig!) Keywords finden. Als Beispiel ist mir hier der Begriff „Wind“ aufgefallen und sofort habe ich an Surfer gedacht. Diese suchen für ein schönes Wochenende an der Küste natürlich auch eine Unterkunft. Passend dazu finden sich schnell weitere Keywords, die in der Kombination mit Surfen gute Nischen abdecken, die von vielen nicht genutzt werden. Interessant ist auch, dass Tripadvisor genutzt wird. Warum also nicht „Ostsee Tripadvisor“ als Keyword nutzen und so schon Personen abfangen.
„Ubersuggest“ ist wohl ein extrem mächtiges Tool, wenn es um das Thema Keywordrecherche für Google Ads geht. Das Tool macht Folgendes: Es gibt den Begriff, welchen es bekommen hat, selbst in Google ein. Danach testet das Tool, welche Suchbegriffe jeweils von Google Suggest vorgeschlagen werden, wenn jeweils ein anderer Buchstabe des Alphabets folgt. Dies mag jetzt vielleicht etwas kompliziert klingen, aber in der Praxis kennen wir diese Funktion bereits.
Dies ist eine große Zeitersparnis, da du nun nicht alle Begriffe testen musst. Ubersuggest aggregiert einfach alle Möglichkeiten und präsentiert diese dann sehr übersichtlich.
Das letzte Tool wird die Keywordliste nicht so stark erweitern können wie zum Beispiel Ubersuggest, aber es findet vielleicht die eine oder andere Nische. Semrush bietet einen Einblick in die Google Ads-Tätigkeit der Konkurrenz. So kannst du schauen, welche Anzeigen die Konkurrenz schaltet, aber auch unter welchen Suchbegriffen die Konkurrenz Anzeigen schaltet. Semrush ist das einzige Tool, welches neben einer kostenlosen Funktion auch erweiterte Auswertungen nach Bezahlungen bietet. Doch schon die kostenlose Version bietet viele Informationen. Allerdings beziehen sich die Informationen immer auf eine konkrete Webseite – sollte diese zu klein sein (im Sinne der Relevanz bzw. der monatlichen Budgets), so wird das Tool leider keine Ergebnisse liefern können.