Ein wesentlicher Erfolgsfaktor für eine gutes Google Ads Konto ist wohl der Qualitätsfaktor.
Doch was genau ist der Qualitätsfaktor und wie kann man ihn erhöhen?
Das kannst du in diesem Artikel erfahren. Zu erst wirst du lernen welche Formel in welchem Bereich innerhalb des Kontos genutzt wird und danach geht
Google Ads Qualitätsfaktor: Die Formel
Keyword Qualitätsfaktor
Diesen Qualitätsfaktor nutzt Google um dir direktes Feedback zu geben. Die Skala reicht von 1 bis 10, wobei die 1 für eine schlechte Qualität steht und 10 für eine herausragende Qualität steht. Dein Qualitätsfaktor wird anhand der Performance der Suchanfragen passend zum hinterlegten Keyword berechnet.
Wichtig: Sofern dein Keyword wenige Impressions hat (damit sind mehrere Tausend gemeint), wird der Qualitätsfaktor nicht normal berechnet. Er wird anhand der Historie von Google berechnet und nicht anhand von Daten aus deinem Account. Erst wenn signifikant genügend Impressions generiert wurden, berechnet Google Ads den Qualitätsfaktor anhand der Daten aus dem eigenen Account und der historische Qualitätsfaktor wird weniger relevant.
Warum ist das wichtig?
Wenn du Keywords mit wenigen Impressions im Konto hast (zum Start ist dies der Fall und bei Longtail-Keywords) kannst du wenig machen um den Qualitätsfaktor zu verbessern. Die Keywords berechnen sich noch nicht anhand von Daten aus dem Account. Spar dir also deine Bemühungen und warte ab.
Wie kann ich die Impressions erhöhen?
Impressions Share auswerten: Impressions Share zeigt dir an, wie oft deine Anzeige den Usern ausgespielt wurde. Das bedeutet, dass Google Ads nicht zwingend bei jeder Suchanfrage auch deine Anzeige zeigt. Wenn also bei 10 Suchanfragen für dein Keyword am Tag deine Anzeige nur bei 3 Suchanfragen ausgespielt wurde, sind es 30% Share Impressions. Von möglichen 10 Impressions wurden also nur 3 err
eicht. Um diesen Wert zu erhöhen gibt es die Möglichkeit, dass du dein tägliches Budget erhöhst oder den CPC anhebst.
Eine weitere Möglichkeit kann natürlich sein, dass deine Keywords sehr speziell sind. Dann werden sehr wenig Menschen danach suchen. Hier musst du den richtigen Mittelweg finden: Kann das Keyword etwas allgemeiner sein ohne an Bedeutung zu verlieren?
Die nächste Möglichkeit wäre, dass du die Keywordoption anpasst. Keywords mit der Option Genau passend haben immer weniger Impressions als zum Beispiel Passende Wortgruppe.
Qualitätsfaktor und CTR
Für Keywords, welche bereits mehrere Tausend Impressions erhalten haben kannst du auf den CTR schauen und ihn als Performance Indikator nutzen. Wenn dein CTR des Keywords gering ist und auch der dazugehörigen Anzeige (unter 1,5%), dann kannst du davon ausgehen, dass der Suchende die Anzeige zum Suchbegriff nicht wirklich relevant empfindet oder diese nicht auf der ersten Seite zu sehen ist (bitte prüfen).
Für Google ist der Qualitätsfaktor entscheidend: Er gibt an, ob die Suchanfrage zur Anzeige passt und die Ziel-URL die nötigen Informationen übermittelt. Nur wenn ein User zufrieden mit den Ergebnissen von Google ist, bleibt es auch ein User von Google. Der Qualitätsfaktor hilft ihnen dabei sicher zu stellen, dass dieses System auch weiter funktioniert.
Für den Werbetreibenden ist der QF ein super Indikator in vielerlei Hinsicht. Kombiniert mit dem CTR gibt er genügend Informationen um seine Performance zu verbessern und die Kosten langfristig zu senken. Weiterhin ist es dir möglich mit Hilfe des CPC zum einen genaue Anzeigepositionen zu erreichen und zum anderen gleichzeitig für diese Positionen nicht mehr, sondern weniger Budget zu beanspruchen. Wer alles aus seinem Budget rausholen will, der muss also immer ein Auge auf einen guten Qualitätsfaktor haben.
Die Forum für den Anzeigerang ist relativ simpel:
Suchnetzwerk-Anzeigerang = CPC x QF
Wer also ein kleines Budget hat, der sollte in erster Linie also den QF erhöhen um mit weniger CPC Einsatz das gleiche Ergebnis zu erzielen. So kann es sogar sein, dass du für eine Top 3 Platzierung weniger zahlen musst als die Konkurrenz.
Es gibt für das Displaynetzwerk auch einen QF:
Displaynetzwerk-Anzeigerank = Display-CPC x QF
Für Anzeigen, die für bestimmte Placements bestimmt sind innerhalb des Displaynetzwerkes, wird das Gebot entweder direkt auf Anzeigengruppen-Ebene oder auf Placement-Ebene berechnet. Für Placement bezogene Anzeigen wird der QF also wie folgt berechnet:
Anzeigerang = Gebot x QF
Wie du siehst ist es immer das gleiche Prinzip für Google. Der QF nimmt einen entschiedenen Teil des Kosten und Leistung einer Kampagne / Keyword / Placement usw. ein. Ist der QF zu gering, so wird die Anzeige ggf. nicht ausgespielt. Auch heißt es dass für Positionen, die einen hohen ROI haben mehr Budget investiert werden muss als überhaupt nötig.
Den Qualitätsfaktor verbessern: 5 Mythen
Nachdem dir nun ganz klar ist welchen Stellenwert der QF hat geht es darum, dass mit einigen Mythen aufgeräumt werden muss. Oft führen falsche Annahmen nämlich zu falschen Schlussfolgerungen. Das muss nicht sein. Daher räumen wir jetzt mit den fünf populärsten Mythen auf.
Die Keywordoption hat Einfluss auf den QF
Google misst und bewertet den Qualitätsfaktor ohne auf die jeweilige Keywordoption zu achten. Das heißt also, dass es keinen Unterschied macht ob du weitgehend passend, genau passend oder passende Wortgruppe hast. Der QF wird in dem Fall immer identisch sein (ausgehend davon, dass alle in einer Anzeigengruppe sind). Google Ads führt die Berechnungen immer an der exakten Suchanfrage durch. Hast du also Blaue Socken als Keyword mit der Option weitesgehend passend im Konto, wird der QF berechnet, als wäre es bei der Suchanfrage Blaue Socken genau passend. Demzufolge ist es also auch kein Problem, wenn die Keywordoption geändert wird. Was aber nicht heißt, dass die Relevanz zur Anzeige damit nicht mehr gegeben sein muss!
Pausieren von Anzeigen oder Keywords beeinflusst den QF
Gern geglaubt, aber nicht wahr: Der Qualitätsfaktor wird nicht durch pausieren von Keywords oder Anzeigen beeinflusst. Sie können an keiner Auktion teilnehmen und daher auch nicht neu berechnet werden.
Der QF vom Displaynetzwerk hat Einfluss auf den QF des Suchnetzwerks und andersherum
Nein, wie schon erläutert unterscheidet Google ganz eindeutig zwischen Displaynetzwerk und Suchnetzwerk. Die Bewertungspunkte sind bei beiden auch unterschiedlich und können sich deswegen nicht beeinflussen. Weiterhin unterscheidet sich das Displaynetzwerk und das Suchnetzwerk auch vom Grundsatz komplett und daher ist ein Vergleich nicht möglich.
Eine höhere Anzeigeposition hat einen positiven Effekt auf den QF
Generell würde man nach der Theorie hier zustimmen müssen. Allerdings ist die Wahrheit, dass Google Ads diesen Effekt bereits mit in die Berechnung des QF einrechnet. Es ist ja kein Geheimnis, dass die oberen Positionen die höchste Klickrate haben. Das ist aber ein Effekt, der kein Indiz auf die Qualität der Anzeige lässt. Daher wird das automatisch mit in die Kalkulation eingerechnet.
Die Umstrukturierung des Kontos setzt die QF-Historie auf Null
Leider nicht. Google selbst sagt, dass die Pausierung, Löschung oder Umstrukturierung von Keywords oder Anzeigen deren historische Performance nicht verschwinden lässt. Das heißt also, dass die Account Performance davon weiterhin betroffen ist. Deswegen macht es manchmal auch Sinn ein altes Konto komplett neu zu erstellen. Dennoch gibt Google Ads in der Hilfe den Hinweis, dass schlechte Keywords / Anzeigen pausiert bzw. gelöscht werden sollen. Warum? Weil diese dann einfach in der Zukunft keinen Einfluss mehr auf die Performance haben können bzw auf den Account QF. Über lange Zeit verdrängt dann die (hoffentlich) gute Performance die alte, schlechte Performance.
Qualitäsfaktor zu niedrig: Was tun?
Nachdem wir die Grundlagen geklärt haben geht es ans Eingemachte: den Qualitätsfaktor steigern.
Willst du also den Qualitätsfaktor verbessern, solltest du dir folgende 6 Punkte genauer anschauen:
1. Sind die Ziel-URLs korrekt?
- Hast du Änderungen auf deiner Landingpage vorgenommen?
- Sind einige Landingpages noch erreichbar?
- Führen die Anzeigen auch zu den korrekten Landingpages?
Schau dir einfach mal folgende 4 Punkte an und kontrolliere sie:
- Slash (/) oder Backslash (\)
- Komma
- Apostroph
- Klammern
2. Die Geschwindigkeit deiner Seite ist ein großer Faktor.
Google bietet selbst dafür ein praktisches Tool an. Eine langsame Ladezeit ist der regionale Durchschnitt plus drei Sekunden – laut Google. Sollte die Ladezeit deiner Landingpage also darüber liegen, so kannst du davon ausgehen, dass dies den Qualitätsfaktor negativ beeinflusst.
3. CTR kontrollieren
Anzeigen mit einer schlechten CTR solltest du genau im Auge behalten und verbessern. Ein CTR unter 1,5% ist laut Google Ads niedrig.
4. Nutze gute Keywords um die Anzeigengruppen zu pushen
Es gibt Golnuggets im Konto. Das sind immer die Keywords, die in der Regel eine hohe Klickrate haben und auch eine hohe Conversion-Rate. Diese sollten in jeder Anzeigengruppe vorhanden sein – sonst musst du weiter danach recherchieren.
5. CTR verbessern heißt auch QF verbessern
Mittels DKI (Dynamic Keyword Insertion) kannst du nachweislich deinen CTR erhöhen. Damit steigerst du langfristig natürlich auch den QF.
6. Checke dein Account und strukturiere Teile des Kontos neu
- Keywords mit einem CTR von weniger als 1,5% kannst um im ersten Schritt pausieren
- Überlege dir, ob du für die pausierten Keywords eine eigene Anzeigengruppe erstellen kannst
- Nutze nur Landingpages, die auch wirklich zur Botschaft der Anzeige bzw. zum Keyword passen